Conall

gestrandet auf der Insel Vertebraid? Oder ist es doch eher das zu Hause einer meiner Gehirnzellen? Ich bin mir da nicht schlüssig. Aber im Moment werden meine Zentangel Kunstwerke skurieller und skurieller. I like!

Ich war in der Tat von anfang an auf der Suche nach einen eher bizarren als lieblichen hübsche Muster und so fiel mir das Muster „Vertrebraid“ von Tomàs Padrós in die Hände – oder eher ins Auge.

Ohne String habe ich das Muster auf meine weisse Kachel platziert und da schwebte sie nun die zellartige Kreatur. Beim Schmökern durch die Musterquelle fiel mir dann das Muster „Hollis“ von Rick und Maria auf, das wollte ich nun als nächstest ausprobieren, ein Muster, dass ich bisher nicht kannte. Inspiriert ist Hollies durch chinesiche Keramik, die Rick und Maria in einem Museum in München faszinierte. Im Kontext mit Vertrebraid ist Hollis allerdings optisch sehr weit weg von der wunderschönen floralen Anmutung des chinesischen Geschirrs.

Dafür erstreckt sich Hollies nun krakenartig um den Einzeller Vertebraid und hat mit seinen Tentakeln noch ein paar „Peppers“ eingefangen die schwerelos im Raum umher gleiten. In eine der Flächen die durch das tentakeln ( ich weiss, dass Wort gibt es nicht als Verb, also gab es nicht, jetzt schon) von Hllies entstand bekam das Muster „Pico“ seinen Platz. Ihr seht das Muster nicht? Richtig! Denn das wurde so wirr, dass ich es kurzerhand schwarz übermalt habe, bis auf eine kleines Relikt, dass ich aus Respekt und naja weil ich es skuriel fand hab stehen lassen.

Man muss Dinge auch mal loslassen können 😉

Zu gerne würde ich wissen, ob sich schon bizarre Kreaturen auf dieser Insel niedergelassen haben.

Marasu als Monotangle – eine wunderbare Idee von Alicia G. Rey von mind&tangle. Marasu ist so ein wundervolles Muster, dass ich ganz vielfältig variieren lässt.

Aber wie es manchmal so ist auf die „guten“ Tage folgen gerne auch mal „schlechte“ Tage. Während ich an Tag 21 noch ganz euphorisch über den Prozess und mein Zentangle Kunstwerk, das dem Prozess mühelos entsprungen ist philosophiert habe, so hatte ich diesmal arge Schwierigkeiten mich zu fokussieren und zu entspannen.

Die Tangle-Bedingungen waren sehr ähnlich, es war schon recht spät am Abend ich war müde und ich hab es mir gemütlich in meinen grossen Sessel gemacht. Nur diesmal hat die Müdigkeit mich eher sehr gehemmt, ich konnte mich nicht konzentrieren, zur Ruhe kommen auch nicht und keine einigermaßen bequeme Sitz-und Tangle Position finden.

Wobei, das Tangeln im Sessel mit Buch auf den Knien – oft noch ein Hund, manchmal sogar 2 mit dazugequetscht – und alles etwas verrenkt und verrückt im allgemeinen nicht optimal ist, aber ich finde es irgendwie gemütlich, trotz der verdrehten Körperteile.

So oder so wollte sich kein Zentangle-Flow einstellen. Aber wie sage ich gerne in meinen Zentangle-Basis-Kursen „kein Bedauern“, manchmal ist das so, da fliesst es einfach nicht , aber es gibt wieder einen neuen Tag, ein neues Zentangle Kunstwerk, also schätze auch diese Erfahrung wert. Nur wenn es auch mal schlechte Tage gibt, wissen wir wie sich gute Tage anfühlen. Alles ein Zusammenspiel der Gegensätze.

Das Prinzip der Polarität: „Alles ist zweifach, alles ist polar; alles hat seine zwei Gegensätze; Gleich und Ungleich ist dasselbe.  Gegensätze sind ihrer Natur nach identisch, nur in ihrer Ausprägung verschieden; Extreme begegnen einander; alle Wahrheiten sind nur Halb-Wahrheiten; alle Paradoxa können in Übereinstimmung gebracht werden.“ ( Auszug aus dem Kybalion und eines der sieben hermetischen Prinzipien)

Was ist passiert? Ein organisches Zentangle-Kunstwerk, dass ich im Moment zu einem meiner Lieblingskunstwerke erkoren habe.

Es ist einfach so aus mir herausgeflossen und das abends um 21.30 Uhr nach einem langen Arbeitstag. Wenn ich darüber nachdenke ist es jetzt schon mehrmals passiert, dass die schönsten Kacheln entstanden sind nach einem langen Tag an dem ich bereits erschöpft und müde war.

Möglicherweise ist das mein persönliches Geheimrezept für das Tangeln von Kunstwerken die mich selbst so positiv überraschen. Mein Kopf muss schon so müde sein, dass er bereits schläft und keinen rationalen Gedanken mehr fassen kann. Der Körper ist gerade noch so wach, dass er den Stift halten und auch führen kann. Nur die Seele und die Intuition sind noch im Besitz ihrer vollen Kräfte.

Wobei es natürlich auch kein Konzept ist sich täglich komplett zu verausgaben, um dann viel zu spät abends in einer Halbtrance zu tangeln.

In diesem Fall hat es sich aber gelohnt und diese Kachel hat jetzt ihrem Platz auf der ersten Seite meines Zentangle Journals.